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Bewohner Harmundias
Oger
"Kreatur, auf dir liegt ein
Makel des Bösen, wie auf allen Sklaven deines Meisters. Deshalb genieße ich es, euch wimmern und um euer armseliges Leben betteln zu
hören, wenn ihr die Spitze meines Schwertes schmeckt. Es ist wirklich ein großes Vergnügen, aber nicht annähernd so groß
wie die wilde Lust, die ich verspüre, wenn ich im Herzen einer wütenden Schlacht bin. Ah, süß und glorreich ist es, sein
Leben dem Krieg zu widmen."
Äußere Erscheinung
Oger sind menschenähnlich, werden aber im Schnitt 2 bis 2,10 Meter groß und gut 220 Pfund schwer; ihre Herkunft von der Dame des Sommers
ist unverkennbar. Sie sehen ein wenig grobschlächtig aus, sind sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und physischen Schmerzen
und werden etwas älter als Menschen, wenn sie nicht, was die Regel ist, vorher im Kampf sterben. Oger verzieren ihre Haut häufig mit
kunstvollen Tätowierungen und tragen die langen Narben vieler Kämpfe mit Stolz.
Nachteile in der Welt: Oger haben keine speziellen Nachteile.
Persönlichkeit
Oger sind Kinder des Sommers und dementsprechend ungestüm und aggressiv. Sie sind ungeduldig und handeln manchmal so schnell, daß sie
es kurze Zeit später schon wieder bereuen. Obwohl sie Individualisten sind, gehorchen sie durchaus Befehlen und schätzen starke Führerschaft,
allerdings sind sie nicht für ihre Disziplin bekannt. Oger genießen Glücksspiel, Gelage und die Gesellschaft von Frauen, besonders
Medusen. Da Oger selten über längere Zeiträume planen, machen sie auch nur selten Karriere und werden noch seltener Lords oder
Heerführer.
Oger respektieren alle, die größer und stärker sind als sie, und schätzen alle kleineren und schwächeren Spezies gering.
Zu Kobolden und Gnomen haben sie ein gespanntes Verhältnis, Schwarze Feen behandeln sie mit großer Vorsicht. Zwerge ignorieren sie,
Satyrn amüsieren sie, mit Minotauren und Riesen verkehren sie gerne.
Oger bevorzugen große Siedlungen und Städte zum Leben, denn dort gibt es mehr Möglichkeiten, zu Wohlstand zu gelangen. Viele Gilden
und Organisationen können die Dienste eines fähigen Ogers immer gebrauchen.
Ogerfrauen sind ihren Männern im Verhalten ähnlich, können aber während der Schwangerschaft und in den ersten Jahren der Mutterschaft
zu wahren Furien werden, um ihre Kinder zu beschützen. Man sagt, es gäbe nur wenige Krieger in der Welt, die es mit einer schwangeren
Ogerfrau aufnehmen könnten.
Gesinnung
Oger stehen der Dame des Sommers mit äußerster Loyalität gegenüber, weshalb sie die Herbstlinge, die Gefallenen, mit allen
Kräften bekämpfen. Davon abgesehen dienen Oger aber nur sich selbst und demjenigen, der am besten bezahlt. Und während sie den
Schatten nicht als ihren ausgewiesenen Feind ansehen, überdenken sie einen näheren Kontakt mit einer Kreatur der Maske mehrfach; und
für gewöhnlich meiden sie ihn.
Einstellung zur Magie
Askendanzmagie ist für Oger nur ein Mittel zum Zweck. Eklipsismus und Obskurantismus sind unter Ogern gebräuchliche Disziplinen, aber
ein Jornist ist bei ihnen eine absolute Ausnahme. Tänzer sind Werkzeuge, so wie auch die Instrumente und Materialien der Concordisten nur
Werkzeuge sind. Ein Tänzer wird nur gut behütet, weil er so teuer ist. Concordisten sind unter Ogern selten; einige Oger wenden sich
der Trommel zu, aber jegliches Interesse an den Magischen Künsten gilt nur der Verbesserung der Kampfkraft. Und ein Oger, der mit Vista eine
andere Jahreszeit als den Sommer anwendet, gilt als Verräter.
Sitten, Bräuche und Gewohnheiten
Einstmals bildeten Oger Clan- und Stammesstrukturen aus, aber das ist lange vorbei. Was davon übrigblieb, ist die enge Kameradschaft, die
sich schnell in einer Ogertruppe herausbildet und die Einheit zu einer schlagkräftigen Gefahr für alle Gegner macht. Aber eigentlich
sind Oger Individualisten, die selbst nie eine höhere Staatsform zu bilden vermochten, sich allerdings besonders in menschliche Gemeinschaften
schnell einpassen können. Ihr einzelgängerisches Wesen erlaubt ihnen nur eine unbändige und machtvolle Liebe zu ihrer Mutter, die
sie geboren, aufgezogen, gegen alle Gefahren verteidigt hat und alles Wichtige lehrte, bevor sie ihr Kind mit zehn Jahren in die Welt entließ.
Ein Vater ist für einen Oger dagegen nebensächlich, denn es ist üblich, daß eine Ogerfrau mehrere Männer hat.
Häufige Lebenswege
Oger entwickeln zumeist eine Vorliebe für das Kriegshandwerk und sind hervorragende, gesuchte Söldner, die oftmals die Eliteeinheiten
oder Leibgarden innerhalb der Armeen bilden. Auch im Pirateriewesen findet man viele Oger. Die besten von ihnen schaffen es, Lord zu werden oder
eine Kriegsakademie zu eröffnen. Der Weg der Magie wird von Ogern dagegen nur selten gewählt, obwohl man von überaus mächtigen
Ogermagiern und Ogerconcordisten weiß.
Ansiedlungen
Oger sind sehr zahlreich und von allen Jahreszeitlingen diejenigen, die sich am besten den menschlichen Gemeinschaften anpassen können. Oger
binden sich nur widerwillig; sie sind normalerweise Wanderer und bleiben selten längere Zeit an einem Ort, wenn sie nicht gerade mit wichtigen
und lukrativen Aufgaben oder Posten betraut werden.
Besonders viele Oger findet man verständlicherweise in der Söldnerrepublik, aber auch in den Prinzengemeinden und in der Freibeuterenklave.
Sie fühlen sich dort wohl und bekommen genug Arbeit der Art, die sie bevorzugen. Die Wüste von Kesch, in die Welt gebrannt vom großen
Urzeitfeuer, betrachten Oger mit großem Respekt, und viele von ihnen durchpilgern sie zu Ehren der Dame des Sommers. Weiter nördlich
in Lyphan sieht man dagegen immer weniger Oger, weil sie die Präsenz der Schwarzen Feen fürchten und dort nur wenige gute Einnahmequellen
sehen. Aus diesem Grund bereisen sie auch nur selten die Wilden Gegenden. Urgamand und Janrenia ist bei Ogern zwar geschätzt, aber seit dem
Ende der Bruderkriege nicht mehr sonderlich interessant.
Herausforderungen und Ziele
Das Ogerreich: Nur wenige nostalgische Oger hegen noch immer die sinnlose Hoffnung, aus den vielen einzelnen Ogergruppen eine Ogernation
zu gründen.
Die Suche nach der Gottmutter: Das einzige, was die meisten Oger wirklich bewegt, ist die Suche nach der Dame des Sommers, denn alle Oger
träumen davon, eines Tages an ihrer Seite zu stehen und sich in ihrer Schönheit zu sonnen, die sich so oft in den Träumen der Oger
offenbart. Aber nur die wenigen Vistaner unter den Ogern suchen aktiv nach der Dame, indem sie die Bilderwelten durchstreifen und jeder Spur nachgehen,
die sie dort zu finden meinen.
Rollenspieltips
Viele Oger sind renitent, arrogant und zänkisch. Keine Tavernenprügelei, kein Krieg, kein gewaltvolles Tohuwabohu auf Harmundia darf
ohne sie stattfinden. Laut, ungestüm und etwas unreif, mangelt es Ogern daher an Feinsinn und leisem Auftreten. Aber das viele Kämpfen
hat sie auch listig, durchtrieben und sehr anpassungsfähig gemacht. Ein Oger im Krieg und ein Oger im Frieden scheinen zwei unterschiedliche
Persönlichkeiten zu sein: Sobald ein Oger seine Rüstung anlegt, wird er zu einem harten, furchteinflößenden Jahreszeitling,
vor dem viele Gegner zittern. Aber bei einem Bier in der Taverne kann derselbe Oger ein umgängliches und verletzliches Wesen offenbaren.
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(Übers. u. bearb. v. JS. © Bild oben: Franck Achard / Cyrille Daujean)
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