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Schwarze Feen

"Kindchen, ich habe genauso lange nicht geschlafen wie du, obwohl ich so viel älter bin, als du es dir überhaupt vorstellen kannst. Die Erde spricht zu mir, und wir haben häufig sehr wichtige und interessante Themen zu diskutieren, denn ich bin die Mutter der Degen. Vor kurzem haben schlimme Vibrationen die Ruhe der Steine gestört. Ich mag zwar klein und schwach sein, aber ich weiß mich der Geheimnisse meiner Künste zu bedienen, wenn ich der Bedrohung angesichtig werde. Ich bin bereit."

Äußere Erscheinung
Schwarze Feen sind von gedrungener, menschlicher Gestalt und werden nur ungefähr 90 Zentimer groß bei circa 80 Pfund Gewicht. Auffälligstes Merkmal sind ihre ledernen Flügel auf dem Rücken und ihre etwas unförmigen Körper, die immer alt und kränklich wirken. Ihre Haut ist furchig, mit einem graufarbenen Teint, und nährt den Eindruck von einer dahinsiechenden Frau.
Und wirklich folgt das Leben einer Schwarzen Fee einem höchst eigenartigen und einzigartigen Rhythmus, denn offensichtlich sind sie diejenigen der Jahreszeitlinge, die vom Verrat der Dame des Herbstes und dem Verschwinden ihrer eigenen Gottmutter, der Dame des Winters, am schlimmsten betroffen wurden. Denn seit diesen Ereignissen sind die Schwarzen Feen die Beute des Fluches, der auf ihrer Gottmutter liegt: Sie fallen für viele Jahre in einen tiefen Schlaf, erwachen aus diesem wieder für einen gewissen Zeitraum und werden erneut vom Schleier des Schlafes umhüllt... So setzt sich der Zyklus fort und fort, und jede Schwarze Fee hat ihren eigenen, den sie genau spüren kann. Deshalb altern Schwarze Feen sichtbar, sterben aber nicht auf natürliche Weise. Jede Fee weiß, wann sie der sogenannte Ruf ereilt, um erneut in ihren dunklen Schlaf zu sinken und sich wieder mit ihrer Mutter zu vereinigen.
Nachteile in der Welt: Schwarze Feen haben dasselbe Größenproblem wie Kobolde und Gnome und können das, im Gegensatz zu den flinken Pixies, nicht durch ihre Flugfähigkeit ausgleichen. Die Feen fliegen unbeholfen und nur über kurze Distanzen, ihre Flügel sind ihnen zeitweise zwar eine große Hilfe, aber das Fliegen ist für sie so anstrengend, daß sich Schwarze Feen danach doppelt so lange erholen müssen, wie sie geflogen sind.
Darüber hinaus führt das beständige Studieren der Maske und des Schatten dazu, daß Schwarze Feen sich deren Einflüssen nicht mehr vollständig entziehen können und unter deren Makeln leiden.

Persönlichkeit
Schwarze Feen flößen stets Unbehagen, Furcht und oftmals auch großen Respekt ein. Sie sind vor allem Behüter und Anwender der Magie, denn Magie - gleich, ob Askendanzmagie oder Magische Künste - ist ihr einziger Weg, um auf der Oberfläche Harmundias überleben zu können. Aber weil sie häufig als Hexen angesehen werden, fürchten sie eine Verurteilung durch die Menschen und versuchen, im Hintergrund zu bleiben. Daher sind die Feen trotz ihrer unendlichen Neugier sehr mißtrauisch. Sie haben einen ganz eigenen Blick für alles Sein und verbringen jede ihrer wachen Stunden mit der Erkundung der geheimnisvollsten und innersten Abläufe Harmundias und mit der Erforschung des Mysteriums, das hinter dem Fluch ihrer Spezies steckt. Sie sehen alles und jeden als Teil der Welt und daher als ein Objekt, das es zu studieren gilt. Es verwundert daher nicht, daß Schwarze Feen die Atmosphären von Schulen und Akademien, verrümpelten Studienzimmern und verstaubten Bibliotheken voller knitternder Schriftrollen mögen.
Mit jedem zyklischen Ruf fallen die Schwarzen Feen aber wieder in den Schlaf des Vergessens. Alle Erinnerungen an ihre vergangenen Wachzeiten verschwinden hinter einem Schleier. Nach dem Erwachen finden sich die Feen daher ohne Erinnerung wieder, höchstens verwirrt von einigen Erinnerungsfetzen, die wie Träume erscheinen. Einige der Feen suchen bewußt nach ihren Erinnerungen in den Bilderwelten des Winters, von denen man sagt, sie enthielten die Träume ihrer gesamten Spezies. Aber der Schleier des Vergessens lüftet sich erst wieder, wenn eine Fee nach und nach auf Dinge stößt, die mit ihren Erinnerungen zu tun haben. Das kann folglich, besonders bei magischen Fertigkeiten, zu einer rasanten Entwicklung der Fee in den Monaten führen, die ihrem Erwachen folgen.
Aufgrund ihrer körperlichen Schwächen umgeben sich Schwarze Feen gern mit treuen Dienern oder Freunden, die sich um ihr Wohlergehen kümmern und die lästigen Alltagsgeschäfte für sie erledigen. Besonders den anderen Kindern des Winters sind Schwarze Feen dabei zugeneigt: Zwerge werden von ihnen als Gesellschafter sehr geschätzt, und Medusen gehören zu ihren engsten Verbündeten.

Gesinnung
Alle Schwarzen Feen sind eingeschworene Feinde der Maske und des Schatten, egal, ob sie Inspirierte sind oder nicht. Die Maske ist für sie der personifizierte Verrat. Er verführte die Dame des Herbstes und bewirkte das Verschwinden der anderen Damen. Der Schatten, der zum willigen Verbündeten der Maske wurde, und seine Dämonenkinder können daher auch nur als Feinde angesehen werden. Eine Schwarze Fee wird niemals an der Seite eines Beschwörers streiten oder sich gar selbst in der Kunst der Dämonenbeschwörung üben. Aber ungeachtet dessen müssen Schwarze Feen sich der Maske und dem Schatten stellen, um sie und den Fluch ihrer Spezies verstehen zu können. Viele der Schwarzen Feen sind deshalb mit den Makeln ihrer schlimmsten Feinde behaftet, der Perfidie und der Finsternis.
Die Rückkehr der Damen der Jahreszeiten wird von den Schwarzen Feen erwünscht und willentlich betrieben. Einige Gelehrte glauben, das Wiederauftauchen der Dame des Winters würde zum Tod dieser alten Weiber führen und zur Geburt einer einzigartigen Schwarzen Fee, welche die neue Stammutter ihrer Spezies werden solle. Aber dieser Glaube ist bar jedes Nachweises.

Einstellung zur Magie
Das Praktizieren vieler Arten von unbefleckter Magie liegt den Schwarzen Feen im Blut. Ihr Standpunkt zur Askendanzmagie ist dabei ebenso fest wie klar: Obskurantismus ist eine verfluchte Disziplin, die Harmundias magischen Reichtum schwächt und durch das Verschwenden wertvoller Splitter nur der Maske in die Hände spielt. Theoretisch wird man auf der Welt keine Schwarze Fee finden, die sich dem Obskurantismus zugewendet hat. Eklipsismus wird von den Feen dagegen aufgrund seiner Vielfalt und Heimlichkeit sehr geschätzt, Jornismus als nobelste aller Disziplinen hoch geachtet. Mit dem Recht, das Juwel der Magier auf der Stirn und nicht auf dem Handrücken zu tragen, unterstreichen die Schwarzen Feen ihre Ehrbarkeit und Autorität in allen Bereichen der Magie über die Menschen und die anderen Jahreszeitlinge.
Die Magischen Künste werden von den Feen dagegen in ihrer ganzen Breite und Tiefe erforscht und angewendet. Dabei sind sie besonders der Vista des Winters zugeneigt, um die Erinnerungen ihrer früheren Leben festzuhalten, der Skandierung wegen ihrer Zeitmagie und der Gestalt.

Sitten, Bräuche und Gewohnheiten
Die Schwarzen Feen sind so selten, daß jeder Tod einer Fee ihre Spezies weiter in die Vergessenheit führt. Aber noch ist es das Bestreben der Feen, ihre gesellschaftliche Existenz in den Mauern der Städte zu pflegen und zu zeigen. Städte sind für sie die besten Plätze, denn nur dort können sie Magie studieren und gleichzeitig in den Schatten bleiben. Sie mögen Lokalitäten, wo niemand Fragen stellt und sie frei sind, nach eigenem Belieben zu kommen und zu gehen.
Die Feen schließen sich gern zu Zirkeln zusammen, zu Schwesternschaften, die sich in den Elendsvierteln oder in anderen zwielichtigen Gegenden einer Stadt treffen. Ein Zirkel ist eine formlose Vereinigung, die sich auf Gesprächen und gemeinsamen Arbeiten gründet. Die Schwarzen Feen tauschen sich über Magie aus, über die Fortschritte bei ihren Forschungen und ihre neusten philosophischen Gedanken. Sie kümmern sich um diejenigen von ihnen, die dem Ruf folgen müssen, und sorgen für einen wohlverborgenen Platz für den jahrelangen Schlaf. Sie fertigen Listen über ihre Reisen durch die Bilderwelten an, interpretieren ihre Träume und lauschen den Erzählungen jeder neuen Fee in der Stadt, die vom Zirkel große Hilfen erwarten kann. Aber nichtsdestoweniger gibt es zwischen einzelnen Zirkeln auch Rivalitäten, die zeitweise sogar wegen obskurer Ideologien zu kalten Kriegen ausarten können. Die Mitgliedschaft in einem Zirkel ist allerdings nicht Pflicht, und einige Schwarze Feen bevorzugen die Einsamkeit oder das Reisen und Abenteurern.

Häufige Lebenswege
Es ist für eine Schwarze Fee sehr ungewöhnlich, sich anderen Tätigkeiten als denen ihrer Magie und Forschung zu widmen. Gelegentlich beraten die Feen Zwerge und menschliche Baumeister mit der Weisheit ihrer Mineralerkenntnis und Gestaltmagiekünste.
Viele Schwarze Feen besetzen im Orden der Chiffrenmagier und in Concordistengesellschaften wichtige Positionen. Die berühmtesten Eklipsistenschulen werden von Schwarzen Feen geleitet, und zahlreiche Ateliers und Galerien der Älteren Künste verdanken ihren famosen Ruf einer Schwarzen Fee. Daher werden die Feen auch häufig ersucht, kulturelle Schirmherrschaften und Funktionen zu übernehmen: Steinreiche Händler lassen sich gerne beim Erwerb wertvoller Kunst beraten, Lords bitten um die Pflege ihrer privaten Kunstsammlungen. Wenn eine Schwarze Fee eine solche exklusive Anstellung annimmt, dann nur aus dem Motiv heraus, diesen prachtvollen und einzigartigen Werken nahesein und sie für sich allein studieren zu können.

Ansiedlungen
In den rauhen Landstrichen Lyphans stößt man häufiger auf Schwarze Feen, die dort in der Regel als weise Seele eines Stammes verehrt werden. Aber obwohl sie die Ältesten der Alten sind, werden sie von den jüngeren Feen geschnitten, weil sie sich angeblich vom Kampf gegen den Fluch abgewandt haben. In Wahrheit hoffen diese alten Schwarzen Feen aber, die schreckensverbreitende lyphanische Horde gegen die Liturgische Provinz führen zu können und auf diesem Wege an das Wissen dieses Landes zu gelangen, denn die Liturgen enthalten es seit langem den Augen der Jahreszeitlinge vor.
In den Wilden Gegenden, Janrenia und der Liturgischen Provinz werden Schwarze Feen gejagd oder als Gefangene gehalten. In Urgamand genießen sie dagegen allgemein Gastfreundlichkeit aufgrund des großen Respektes vor Amertine, der langjährigen Gefährtin Agones von Rundstein, die vor kurzem dem Ruf folgen mußte. Somit findet man in Urgamand viele mächtige Zirkel der Schwarzen Feen. In den Prinzengemeinden sieht die Sache wiederum etwas anders aus, denn dort sind die Feen zwar beliebt, aber widmen sich fast gänzlich Magischen Künsten, die sich knapp an der Grenze zur Perversion bewegen. Die Dekadenz dieses Landes macht alle Arten magischer Experimente möglich und gebar eine mysteriöse Avantgarde fortschrittlicher Zirkel.
In der Freibeuterenklave, im keschitischen Imperium und in der Söldnerrepublik gibt es fast keine Schwarzen Feen, weil die Beschaffenheiten der dortigen Gesellschaftsstrukturen und des Bildungsniveaus den Interessen der Feen nicht viel zu bieten haben. Lieber zieht es sie in die Marschen von Modehen und am liebsten in die Witwenländer, wo sie mit Vorliebe für die Medusen arbeiten, den gelehrigen und mächtigen Patronen aller Künste.

Herausforderungen und Ziele
Fluch des Winters: Seit dem Verschwinden der Damen der Jahreszeiten versuchen die Schwarzen Feen, ihr Leiden zu verstehen und einen Weg zu finden, den Untergang ihrer Spezies aufzuhalten.
Der Kampf gegen die Maske und den Schatten: Die Feen fühlen sich verpflichtet, sich diese beiden schlimmsten Feinde und deren Schergen zu nähern und sie durch genaue Studien besser kennenzulernen. Denn wer deren Geheimnisse kennt, weiß sie schließlich auch zu vernichten.
Die Suche nach den Erinnerungen: Die Vistaner unter den Schwarzen Feen bereisen und erforschen die Bilderwelten auf der Jagd nach alten, verlorenen Erinnerungen. Denn die Feen, die ihre Vergangenheit wiederentdecken, können unvorstellbar mächtig werden.

Rollenspieltips
Das Spielen einer Schwarzen Fee ist ein schwieriges Unterfangen. Sie ist eine gebrechliche, gequälte Kreatur, mit außergewöhnlichem Interesse an der Magie, aber auch mit einer verfluchten Persönlichkeit. Viele Leute meiden den Kontakt zu Schwarzen Feen und fürchten oder hassen sie gar. Deshalb leben Schwarze Feen im Verborgenen, unter Kapuzen, werden für Kinder gehalten und brabbeln häufig dunkle Formeln vor sich hin. Eine Schwarze Fee ist ein dunkler Charakter, dessen Überleben einzig und allein der Magie geschuldet ist. Somit ist es für eine Schwarze Fee wichtig, treue und starke Verbündete zu haben, auf die sie sich verlassen kann und die sie schützen.

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(Übers. u. bearb. v. JS. © Bild oben: Franck Achard / Cyrille Daujean; Bild unten: Franck Achard / Julien Delval)

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